Kinder
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10 Wünsche von Kindern
Die Österreichische Krebshilfe veröffentlichte in ihrer Broschüre "Wenn Mama oder Papa an Krebs erkranken" die "10 Wünsche für mich".[1] Diese 10 Wünsche wurde für diese Seite auf Sterben und Tod umgeschrieben.
- Sprich mit mir - ich gehöre auch dazu.
- Sag mir die Wahrheit. Das ist schwer für mich, aber leichter, als mit meiner großen Angst alleine zu sein.
- Erkläre mir die Sachen so, dass ich sie verstehen kann. Bitte setze dich mit mir hin und verwende einfache Worte, die ich gut verstehe.
- Komm zu mir und schau mit mir gemeinsam nach, ob ich von dir etwas wissen will. Von alleine traue ich mich nicht zu dir zu kommen, weil ich dich ja nicht so gut kenne weil du wenig Zeit hast und ich mich manchmal auch davor fürchte.
- Mitunter will ich etwas nicht wissen - dann lass das bitte zu.
- Sag mir, dass ich unschuldig bin am Tod meiner Mutter / meines Vaters / ...
- Erkläre mir, was ich für meine Mutter / meinen Vater / ... tun kann - ich will auch helfen.
- Manchmal will ich auch mit meinen Freunden spielen, wegfahren und Spaß haben. Bitte erkläre meinen Eltern, dass das normal ist und dass ich den/die Verstorbene(n) trotzdem lieb hab.
- Ich muss wissen, wer auf mich aufpasst, mir etwas kocht, mich in den Kindergarten oder in die Schule bringt und bei mir ist, wenn ich krank bin. Bitte sag meinen Eltern, wie wichtig das für mich ist.
- Interessiere dich für mich, auch wenn du als Arzt/Ärztin meiner Mutter / meinen Vater / ... nicht vor dem Tod bewahren konntest.
Empfehlungen
Diese Empfehlungen sind aus der Broschüre "Wenn Mama oder Papa an Krebs erkranken".[2] Die Zahl in der Klammer gibt die Seitenzahl dieses Zitats an:
- Wenn es gelingt, sich den Gefühlen gemeinsam mit dem Kind zu stellen, die Gefühle Ihres Kindes ernstzunehmen und nicht abzuwiegeln, dann tun Sie etwas sehr Schweres, aber auch Wichtiges. (28)
- Seien Sie ehrlich und offen zu Ihrem Kind, stellen Sie sich den Fragen - auch wenn Sie selbst auf vieles keine Antwort wissen. (29)
- Die Klarheit zu erreichen, dass wir den Tod weder aufheben noch verhindern können, ist ein enorm schwieriger, aber wichtiger Prozess. (29)
- Das Gespräch über Sterben und Tod darf nicht hinausgezögert werden. (30)
- Reden Sie mit Ihrem Kind, auch wenn es Ihnen sehr schwer fällt. (30)
- Hilfreich ist auf alle Fälle, das Gespräch nicht abzuwehren, sondern das Kind mitfühlend mit dem, was der Arzt sagt, bekannt zu machen. (30)
- Tröstlich ist es, wenn man dem Kind erklärt, dass es kein Mittel mehr gibt, um die Krankheit zu heilen, dass der Arzt aber dafür sorgen wird, dass Mama oder Papa keine Schmerzen leiden muss, keinen Hunger oder Durst hat und gut schlafen kann. (31)
- Es sollte möglich sein, dass das Kind neben dem sterbenden Elternteil spielt, Hausaufgaben macht, mit ihm sprechen und sich der gegenseitigen Zuneigung vergewissern kann. (31)
- Auch der Besuch in der Intensivstation ist anzuraten.[Anm. 1]
- Kinder geben sehr genau Zeichen, wann sie gehen möchten. (31)
- Das Kind muss trotz der schweren Situation auch lachen und Freude haben können. (32)
- Kinder neigen einerseits zum Klammern, andererseits zur Ablehnung des sterbenden Elternteils (32)
- Vor allem Jugendliche neigen oft dazu, ihren Spannungen in Aggressionen Ausdruck zu verleihen. (33)
Zitate
† Jahr | Autor | Zitat |
---|---|---|
1960 | Albert Camus | Das Erschütternde ist nicht das Leiden der Kinder an sich, sondern der Umstand, sie sie unverdient leiden. ... Wenn wir nicht eine Welt aufbauen können, in der Kinder nicht mehr leiden, können wir wenigstens versuchen, das Maß der Leiden der Kinder zu verringern. |
Anhang
Anmerkungen
- ↑ Dem Kind sollte vorher erklärt werden, wie es dort aussieht, dass es dort viele Geräte und Schläuche gibt, dass Mama oder Papa uns nicht mehr antworten können, aber sicherlich spüren, dass wir da sind. Das Kind sollte nicht einen ganzen Nachmittag dort verbringen oder gezwungen werden, nur passiv und still dazusitzen, da ihm die Besuche zu einer unerträglichen Last werden könnten. (31)